was haben wir nur falsch gemacht?

…diese frage kam so nicht, aber gegrübelt haben wir schon, warum der igel seit 3 wochen nachts stündlich schreiend aufwacht.

gestern abend fiel mir ein: vor 3 wochen habe ich begonnen, abends nach dem ins-bett-bringen (aka koma-stillen) wieder aufzustehen.
7,5monate hatte ich davor brav ab schlafenszeit (ja zeitweise recht variabel) im dunklen mitm laptop vor der nase neben dem igel gelegen und seinen schlaf bewacht.
selbst der kürzeste gang zum klo hatte ihn sofort aufwachen und jämmerlich schluchzen lassen, nichts und niemand konnte ihn beruhigen außer mamas brust.
wie groß war da die freude, die ersten unsicheren schritte im gleißenden licht der wohnzimmerlampe wagen zu können, auch mal laut zu sprechen, lesen, oder gar mit vor erregung zitternden händen abzuwaschen.
zwei, drei mal musste ich dann zum stillen doch noch mal ins schlafzimmer huschen, aber nach 10 minuten war ich wieder zurück in der welt der erwachsenen.

nun die ernüchterung:
ob meine wieder erlangte freiheit schuld ist an den panik-attacken?
(genauso siehts nämlich aus: kind reißt urplötzlich die augen auf und beginnt direkt in voller lautstärke zu brüllen, ohne ankündigendes wimmern o.ä., schläft dann zwar nach kurzem nuckeln an der brust weiter, aber im einstündigen rhythmus (ich habe auf die uhr geschaut!) läßt das die erholsamkeit der nächte schrumpfen.)

nunja, heute hock ich also wieder in der finsteren kammer und werde mal 1,5wochen testen, ob das was bringt.
das aufrechte sitzen, freie sprechen und vor allem die helligkeit fehlen mir schon jetzt.
gegen erholsamen nachtschlaf läßt sich das aber nun mal nicht aufwiegen.

10 Kommentare Gib deinen ab

  1. jaris sagt:

    du hast mich da auf eine idee gebracht. ich habe nämlich auch immer brav den schlaf meines krümels bewacht. aber vaddien wollte nicht, dass krümel vom licht des netbooks „geblendet“ wird. also zog ich aus dem schlafzimmer aus und saß von nun an in der küche (liegt direkt gegenüber), nachdem ich den krümel in den schlaf gestillt habe. er wacht nachts auch wieder öfter auf und brüllt einfach los – sagt dabei mama *huiii*. man bin ich schlecht – ich schob es auf die 5 zähne, die er gerade gleichzeitig bekommt! vielleicht sollte ich mich doch besser wieder mit meinem netbook ins kuschlige familienbett verkrümeln. ich werde es auch mal testen.

    1. oh ja, ich bin gespannt!
      erzähl dann doch bitte mal, obs bei euch daran lag. (wobei 5 zähne ja auch nicht gerade zu verachten sind)
      heute ist ja erst der 2. abend in meiner dunklen kammer – aber die letzte nacht fand ich schon ruhiger…mal sehen, wäre ja schön, wenns klappt. (und irgendwie auch nicht ;))

  2. bauchundnase sagt:

    Und ich frage mich, warum Kinder von Fachfrauen so schwierig sind. Bei anderen Müttern klappt das doch auch unkompliziert, ohne Dauerstillen am Abend, ohne bewachten Schlaf, …. und vor allem ohne schlechtes Gewissen.
    Nach 12,5 und fast 8 Jahren schlafen meine Kinder inzwischen zuverlässig selbstständig ein und durch, aber der Werdegang bis dahin …
    Es wird besser, soviel kann ich versichern, aber ich habe vergessen wann.

    1. ach schön zu hören, dass das spätestens in 8 jahren wohl klappen wird..;)
      danke für deinen kommentar.
      er hat mir mal wieder vor augen geführt, dass es sich im schlimmsten fall tatsächlich nur um jahre und nicht um die ewigkeit handeln wird, die ich so im dunklen aufm bett hockend verbringen werde.

    2. jaris sagt:

      wieso sagst du fachfrauen? „bei anderen müttern klappt das auch unkompliziert“ – da könnte man sich direkt angegriffen fühlen. aber das prallt ab.
      es gibt viele gründe, warum „fachfrauen“ es sich so „kompliziert“ machen. in erster linie sind das psychologische. schwierig sind unsere kinder nicht. sie verlernen nur nicht, dass sie in dieser welt auch was bewirken können, weil sie mit respekt behandelt werden und ihnen zugehört wird. sie sind nicht schwierig, sondern selbstbewusst und rufen deshalb nachts nach ihrer mutter, denn immerhin sichert dies im extremfall ihre existenz. an die bettwärme, von der wir hier schreiben, kann sich ein kind lange erinnern. es fühlt sich einfach behütet, eben nicht allein. es ist enorm wichtig, dass man sich, wenn man sich dem schlaf hingibt, sicher und wohl fühlt! das wirkt sich auf alle anderen bereiche des lebens aus. und ganz nebenbei empfinde ich die angeblich komplizierten dinge als äußerst „einfach“ und weil sie so einfach sind, machen sie das leben einfach. beispielsweise hat das indenschlafstillen, was keineswegs mehrere stunden dauert – den vorteil, dass man ein überreiztes baby nicht mehrere stunden durch die wohnung tragen muss, bis es sich beruhigt hat und das familienbett hat den vorteil, dass man nicht aufstehen muss, um das baby wieder in sein eigenes bett zu legen, man wird im besten falle noch nicht mal richtig wach. wie oft habe ich mir schon gesagt – „gott sei dank habe ich diese brüste und gott seit dank schläft der krümel bei uns im bett“!

      1. bauchundnase sagt:

        ähm … ich glaube du hast mich missverstanden.
        Die Krähenmutter hat, so glaube ich jedenfalls, das Augenzwinkern in meinem Post rauslesen können. Ich gehöre selbst auch zu den Fachfrauen und hatte dieselben Probleme, so man sie als Probleme sehen und/oder bezeichnen will.
        Und ich bin nicht der Meinung was falsch gemacht zu haben. Oder das die Krähenmutter was falsch macht. (Wobei ich den Frust verstehe und auch die eigenen Grenzen in diesem Bereich kenne.)
        Es ist aber wirklich immer wieder ein wundern darüber da, dass es bei anderen Frauen und Kindern so einfach scheint, und bei uns, die wir alles richtig machen wollen (vor allem eben auch weil wir so viel wissen und zu verstehen meinen) so „schwierig“ ist.
        Und fehlenden Nachtschlaf immer mit Tagschlafen zu kompensieren kann nicht die Lösung sein. ich glaube, ich hätte bei meiner Tochter dann nur noch geschlafen (oder eben ständig versucht, fehlenden Schlaf nachzuholen).
        Also, nichts für ungut!

  3. hm, vom grundprinzip gebe ich dir recht, eigentlich ist alles ganz einfach.
    jetzt das große ABER: denn, ich habe tatsächlich auch bedürfnisse.
    klar, stehen die momentan weit, weit hinten an.

    sind aber trotzdem nach 8 monaten auf kleinster flamme immer stärker wieder im kommen.
    einschlafstillen dauert bei mir stunden und den rest des abends im dunklen zimmer mit brust ständig vor der nase des kindes verbringen zu müssen, empfinde ich als einschränkung.
    ich möchte gerne aufrecht sitzen beim essen, mich unterhalten, auch nach 19.00 uhr besuch empfangen, telefonieren, lesen, malen, rumpfriemeln, einfach mal ich können.
    ich weiß, irgendwann kommt das wieder, trotzdem fällt es mir an manchen abenden schwer.

    genau wie nächtliches (für mich noch unergründliches) schreien: zwei grundbedürfnisse prallen aufeinander.
    mein schlafen-wollen gegen sein hab-ich-noch-nicht-rausgefunden…
    ich gebe ihm, was ich kann. liege neben ihm, wir stillen, wenn er möchte, kuscheln bis zum morgengrauen.
    aber: ich brauche halt auch schlaf. mehr als 1 std am stück. sonst bin ich nach einer woche ziemlich gerädert und kann mich kaum noch so auf den igel einstellen, wie ichs gern möchte.

    und das macht die gesamte situation dann halt schwierig.
    deshalb empfinde ich an manchen tagen auch mein wunderbar selbstbewußtes, seine bedürfnisse einforderndes kind als schwierig.

    und so blöd wie es klingt, als „fachfrau“ mache ich mir selber auch noch schön zusätzlich stress.
    die geburt hätte super laufen müssen. ich kanns doch theoretisch alles.
    das kind hatn wunden po? peinlich, peinlich…oder es ist gelb? dabei müsste ich doch eigentlich wissen, dass…
    sowas halt.
    dumm.

    1. jaris sagt:

      wenn ich so drüber nachdenke, glaube ich war das bei meinem 8 monate alten jungen nicht anders. jetzt ist er 15 monate und es hat sich vieles geändert. irgendwann fangen sie an sich von dir wegzudrehen und schlafen auch mal 7 STUNDEN am stück (aber eher selten). das kann man sich gar nicht vorstellen. aber das ist der natürliche weg, den die kleinen gehen, wenn man sie denn lässt. nächtliches schreien ist sehr schwierig, dass kenne ich zu gut. es steigen aggressionen in einem hoch, die man sonst gar nicht kennt. aber auch das nimmt ab und taucht nur noch ab und an auf, wenn es tagsüber mal besonders stressreich war oder der krümel wie eben jetzt mehrere zähne gleichzeitig kriegt. das prinzip der kurzfristigen gratifikation ist hier nicht angebracht. wenn du deine bedürfnisse noch ein wenig zurückstellst wirst du nachhaltig sehr lange etwas davon haben, glaub mir. und man sagt doch immer: immer erst wenn es gar nicht mehr zu gehen scheint, dann ändert sich was. scheint bei dir also nicht mehr lange zu dauern 😉

    2. jaris sagt:

      ach was ich noch hinzufügen wollte. mein sohn hat auch immer aus unerfindlichen gründen nachts einfach losgebrüllt. ich doofe nuss habe irgendwann herausgefunden, dass er einfach nur dringend pinkeln musste, die erkenntnis kam mit unserer „topffit auch nachts probierphase“. manchmal sind die gründe so einfach. aber gründe haben die knirpse IMMER. das darf man nie vergessen. auch nachts nicht. wenn du müde bist, schlafe tagsüber, wenn er schläft, dann bist du nachts auch nicht so ange…., wenn er mal schreit. das ist meine erfahrung.

  4. das es immer einen grund gibt, macht mich ja so unglücklich.
    denn er wirkt bei seinen schrei-attacken halt völlig außer sich und ich würde ihm da gerne raushelfen.
    zum aggressiv werden bin ich inzwischen einfach zu müde..da besteht keine gefahr.
    tagsüber schläft er insgesamt nur ca. 1,5-2std, immer auf 30 min aufgeteilt. bis ich da runtergekommen und eingeschlafen bin, ist er also schon wieder wach.

    ich klammere mich jetzt einfach an die 8 jahre von bauchundnase, spätestens dann werde ich mal wieder 5-6std am stück schlafen können 😉

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